Balliste

BALLISTE

Die römischen Legionen verfügten auch über eine vielzahl von Katapulten (Ballistra). Eines der wichtigsten Katapulte war die Cheiroballistra. Bei diesem Katapult handelt es sich um eine am Ende des 1. Jhdts n.Chr. durchgeführte Weiterentwicklung des Scorpio. Bei der neuen und revolutionären Bauart der Torsionskatapulte wurden die für den Schleudervorgang elementaren Torsionsteile aus Holz durch Eisenteile ersetzt.

Zwei weit auseinander liegende eiserne Torsionsfedern (die Torsion wurde durch ineinander verdrehte Seile erzeugt) sorgten dabei für die benötigte Schnellkraft. Die dabei erzeugte Schleuderkraft wurde dann mit bogenähnlichen Armen auf den Pfeil übertragen. Mit dieser Wurfmaschine schleuderte man Pfeile, Speere, ja sogar kleinere Balken auf die Gegner. Diese Art der Katapulte blieb bis zum Ende des römischen Imperiums im Einsatz. Die Legio XV verfügt über eine völlig funktionsfähige Cheiroballistra. Mit diesem Katapult kann man Pfeile (1cm dick) bis zu 100m weit schleudern und das – unter der Voraussetzung eines intensiven Trainings – mit einer sehr großen Zielgenauigkeit.


Reliefs auf der Traianssäule in Rom, welche detailliert die Geschichte der Dakerkrieger von Kaiser Traian (101 – 106 n.Chr) dokumentieren, zeigen das zu dieser Zeit neukonzipierte Pfeilkatapult – die Cheiroballistra – im Einsatz als Belagerungsartillerie (ohne die vernachlässigten Arme).